Erste Versuche - Astrofotografie mit einer EOS-10D

(von Marcus Teichert)

Bei unserem letzten Urlaub in Südtirol ist mir aufgefallen, dass der Nachthimmel
dort unten irgendwie ganz anders aussieht. Mein Eindruck: viel dunkler als bei uns,
und vor allem mehr Sterne! Unsere eigene Galaxie, unsere Milchstraße, war ganz
deutlich zu erkennen. Und unsere Nachbargalaxie, die Andromeda, war in einer Nacht
problemlos mit bloßem Auge zu sehen. Mein Vater erklärte mir, dass es nicht darauf
ankommt, dass man sich zum Beobachten weiter südlich als bei uns befindet.
Die Alpenregion ist viel weniger besiedelt als unsere Heimat in Sachsen. Und da,
wo weniger Menschen leben, wird auch weniger Licht gebraucht. Weniger Licht in den
Straßen, Häusern, Industriegebieten und auch weniger Licht zum Anstrahlen von
Gewerbegebieten, Diskotheken und öffentlichen Einrichtungen. Die bekannten Lichtkegel
über Stadt und Industrieregionen sind nur selten zu beobachten. Die Nacht erscheint
dem Beobachter dunkler, und die Himmelskörper leuchten mit mehr Kontrast. Als wir zu
Hause angekommen waren, und ich wieder die Gelegenheit hatte unseren Sternenhimmel
zu betrachten, konnte ich das nur bestätigen. Trotzdem war ich der Meinung, auch hier
die Andromeda-Galaxie zu erkennen. Ich schlug meinen Vater vor, doch einmal unsere
Digitalkamera in den Nachthimmel zu halten. Kein Problem! Die Kamera auf ein Stativ
gestellt, ein 135 mm Teleobjektiv angeschraubt und ca. 30 Sekunden belichtet. Es ist
schon genial, wenn man sofort nach der Belichtung das Ergebnis sehen kann. Aber ich
war überrascht, wie auch etwas enttäuscht, was dann auf dem Bild zu erkennen war.


Die Andromeda war deutlich zu erkennen, jedoch etwas verwischt. Die Sterne waren
keine Punkte mehr, sondern nur noch Striche. Warum das? Weil sich die Erde dreht?
In so kurzer Zeit? Genau das war das Problem. In einer folgenden Nacht war mein
Vater nun auch neugierig geworden, und wollte die Kamera testen. Wir befestigten die
Kamera bei diesem Test jedoch auf dem Teleskop meines Vaters. Durch eine besondere
Aufstellung parallel zur Erdachse, und einem Nachführmotor, wird die Erdrotation
komplett ausgeglichen. Da die störende Erdbewegung nun für das Foto ausgeschlossen
war, belichteten wir etwas länger. Ca. 270 Sekunden. Ja! So sollte das aussehen!
Die Sterne sind als Punkte zu sehen, und in der Andromedagalaxie sind schon deutlich
die Spiralarme zu erkennen. Genial!


Was wird da oben noch alles zu sehen sein? Schade, dass das Wetter (und die Schule)
nicht so oft mitspielt, um solch schöne Aufnahmen machen zu können.